
Hildegard Pütz geb. Joesten
* 03.07.1947 in Oberkassel bei Bonn, Deutschland
Als frühe Herausforderungen erlebte sie die Verinnerlichung und Integration scheinbar weit auseinanderliegender Lebens- und Denkweisen ihrer traditionsreichen Herkunftsfamilien. Hieraus entwickelte sie eine kreative Grundhaltung des Sowohl-als-auch im Sinne von Selbstbestimmung und sozialem Zusammenhalt sowie das Interesse, schwierige Aufgaben nach objektiven Regeln und Gesetzmäßigkeiten zu lösen.
Während ihres Studiums an der Freien Kunststudienstätte Ottersberg wurde sie 1985 von Prof. Rose Maria Pütz aufgrund der berufspolitischen Problematisierung der Kunsttherapie zur Kontaktaufnahme mit der Medizinischen Sektion am Goetheanum und Vertretungen unterschiedlicher Richtungen der Künstlerischen Therapien beauftragt.
Ihr Ziel, eine gesetzliche Regelung des Berufs und die Kostenübernahme durch Krankenkassen zu erreichen, verfolgte sie sowohl im Kontext der Anthroposophischen Medizin als auch im Zusammenschluss mit Verbänden für Künstlerische Therapien. Sie entwickelte im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit 1995 erste Ansätze für ein methodenübergreifendes Berufsbild und beschrieb 2021 für die BAG Künstlerische Therapien einen allgemeingültigen kompetenzorientierten Learning-Outcome Künstlerischer Therapeut:innen.
Als geschäftsführende Vorständin des BVAKT prägte sie von 1993 – 2023 dessen Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätssicherung sowie die Leistungsbeschreibungen für Kassenzulassungen im Rahmen der Integrierten Versorgung mit Anthroposophischer Medizin.
Als Beauftragte der Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapien (BAG KT) in der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychosoziale Versorgung im Akutkrankenhaus (BAG PVA) setzt sie sich seit 2023 für die Berücksichtigung der Berufe in der Psychotherapie, Psychologie, Sozialen Arbeit und in den Künstlerischen Therapien in der Versorgung von chronisch und schwer erkrankten Patient:innen in den Leistungsgruppen nach dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) ein.